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EDIFACT und PEPPOL: Eine Brücke zur Zukunft oder ein veralteter Standard?

EDIFACT ist ein bewährtes Format für den elektronischen Datenaustausch und kann über das PEPPOL-Netzwerk genutzt werden, allerdings nur mit zusätzlicher Konvertierung in kompatible Formate wie UBL. Während EDIFACT eine sinnvolle Übergangslösung bietet, zeigt sich, dass die Zukunft der elektronischen Rechnungsstellung in der EU bei EN16931 liegt. Dieser Standard ist vollständig kompatibel mit PEPPOL, erfüllt alle regulatorischen Anforderungen und erleichtert den grenzüberschreitenden Austausch. Unternehmen sollten langfristig auf EN16931 umsteigen, um Effizienz zu steigern und zukunftssicher zu sein. EDIFACT kann dabei eine Brücke in die digitale Transformation sein, der strategische Fokus sollte jedoch auf modernen Standards liegen.

Inhaltsverzeichnis

EDIFACT und PEPPOL: Eine Brücke zur Zukunft oder ein veralteter Standard?

Die digitale Transformation hat die Art und Weise, wie Unternehmen miteinander kommunizieren, grundlegend verändert. Im Zentrum steht der elektronische Datenaustausch, insbesondere bei Rechnungen. Während EDIFACT seit Jahrzehnten als zuverlässiges Format gilt, gewinnt mit PEPPOL und EN16931 ein neuer Standard an Bedeutung. Doch wie passen EDIFACT und PEPPOL zusammen? Kann EDIFACT in modernen Netzwerken wie PEPPOL genutzt werden, und lohnt sich ein Umstieg auf EN16931? In diesem Artikel klären wir die wichtigsten Fragen und geben Empfehlungen für Unternehmen, die sich zukunftssicher aufstellen möchten.

EDIFACT und seine Rolle im digitalen Datenaustausch

EDIFACT, ein von der UN entwickeltes Datenformat, hat seit seiner Einführung in den 1980er-Jahren weltweite Anerkennung gefunden. Es wurde entwickelt, um Geschäftsprozesse wie Bestellungen, Lieferungen oder Rechnungen effizient und standardisiert zu gestalten. Besonders in Branchen wie Logistik, Handel und Industrie ist EDIFACT tief verankert. Mit seiner flexiblen Struktur erlaubt es eine Vielzahl von Geschäftsnachrichten, was es zu einem unverzichtbaren Werkzeug für den internationalen Datenaustausch gemacht hat.

Doch in der heutigen Zeit hat EDIFACT auch Schwächen. Die Implementierung ist technisch anspruchsvoll, und das Format ist nicht auf die neuesten Anforderungen der elektronischen Rechnungsstellung zugeschnitten. Hier kommen PEPPOL und die europäische Norm EN16931 ins Spiel.

Kann man EDIFACT über PEPPOL nutzen?

Ja, EDIFACT-Nachrichten können tatsächlich über PEPPOL verschickt werden. PEPPOL (Pan-European Public Procurement Online) ist ein europaweites Netzwerk für den Austausch elektronischer Geschäftsdokumente, einschließlich Rechnungen. Es basiert auf offenen Standards wie der Universal Business Language (UBL), die auf XML-Technologien aufbaut. EDIFACT hingegen verwendet ein anderes Nachrichtenformat, was bedeutet, dass eine direkte Übertragung über PEPPOL nicht ohne Konvertierung möglich ist.

Der Schlüssel zur Nutzung von EDIFACT in PEPPOL liegt in der Umwandlung. Unternehmen können EDIFACT-Nachrichten, beispielsweise Rechnungen (INVOIC), in PEPPOL-kompatible Formate wie UBL-Invoices konvertieren. Dafür gibt es spezialisierte Tools und Dienstleister, die diese Übersetzung übernehmen. Voraussetzung ist jedoch, dass sowohl Sender als auch Empfänger im PEPPOL-Netzwerk registriert sind und die entsprechenden technischen Anforderungen erfüllen.

Ein zertifizierter PEPPOL Access Point ist ebenfalls erforderlich. Dieser sorgt nicht nur für die korrekte Zustellung, sondern gewährleistet auch, dass die Nachrichten den PEPPOL-Richtlinien entsprechen, z. B. dem PEPPOL BIS Billing Standard. Solche Access Points übernehmen die technische Abwicklung und helfen, die Komplexität des Prozesses zu reduzieren.

Warum EN16931 und PEPPOL die Zukunft sind

Obwohl EDIFACT über PEPPOL genutzt werden kann, zeigt sich in der Praxis, dass dies nur eine Übergangslösung ist. Die Zukunft gehört EN16931, dem europäischen Standard für elektronische Rechnungen. EN16931 wurde speziell entwickelt, um Interoperabilität und Compliance innerhalb der EU zu gewährleisten. Es bildet die Grundlage für nationale Formate wie die XRechnung in Deutschland.

Ein großer Vorteil von EN16931 ist seine vollständige Kompatibilität mit PEPPOL. Im Gegensatz zu EDIFACT sind hier keine zusätzlichen Konvertierungsschritte erforderlich. Das Format ist nativ auf den Austausch über PEPPOL ausgelegt, was den gesamten Prozess vereinfacht. Darüber hinaus erfüllt EN16931 alle gesetzlichen Anforderungen, die innerhalb der EU für elektronische Rechnungen gelten.

Für Unternehmen, die langfristig planen, bedeutet dies: Der Einsatz von EN16931 spart Ressourcen, vermeidet technische Hürden und bietet eine zukunftssichere Lösung für den digitalen Datenaustausch.

EDIFACT als Brücke: Eine Lösung für den Übergang

Für Unternehmen, die bereits EDIFACT in ihren Prozessen integriert haben, kann das Format eine Brücke in die neue digitale Ära sein. Es erlaubt eine schrittweise Anpassung, ohne bestehende Systeme sofort ersetzen zu müssen. Durch die Konvertierung von EDIFACT-Nachrichten in PEPPOL-kompatible Formate ist es möglich, bestehende Prozesse weiterzuführen, während der Übergang auf EN16931 vorbereitet wird.

Langfristig jedoch ist es sinnvoll, direkt auf EN16931 umzusteigen. Dies reduziert Komplexität, minimiert Fehlerquellen und schafft eine solide Basis für zukünftige Anforderungen. Unternehmen, die sich frühzeitig anpassen, profitieren von einer höheren Effizienz und erfüllen gleichzeitig die wachsenden regulatorischen Anforderungen.

Fazit: EDIFACT oder EN16931 – Wohin geht die Reise?

EDIFACT ist und bleibt ein bewährtes Format für den elektronischen Datenaustausch, insbesondere in komplexen Industrien. Doch für moderne Rechnungsprozesse, die auf EU-Standards und Netzwerke wie PEPPOL angewiesen sind, ist es nur bedingt geeignet. Zwar kann EDIFACT über PEPPOL genutzt werden, doch der Aufwand für Konvertierung und technische Anpassung macht es zu einer Übergangslösung.

EN16931 hingegen bietet eine klare Perspektive. Es ist zukunftssicher, gesetzeskonform und nahtlos in PEPPOL integrierbar. Unternehmen, die ihre Rechnungsprozesse modernisieren und langfristig wettbewerbsfähig bleiben möchten, sollten den Umstieg auf EN16931 ernsthaft in Betracht ziehen. Mit der richtigen Software und Unterstützung wird der Wechsel einfach und effizient.

Mit den passenden Lösungen wird die elektronische Rechnungsstellung für Ihr Unternehmen zu einem Wettbewerbsvorteil – und nicht zu einer Herausforderung.

Quellen:

  • https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/FAQ/e-rechnung.html
  • https://peppol.eu/
  • https://ec.europa.eu/

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